Nachfragesorgen lassen Ölpreise einbrechen

05.08.24 • 11:42 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise gaben heute Vormittag um bis zu 2,35 Cent bzw. Rappen nach. Während die schwache chinesische Ölnachfrage und die Entscheidung der OPEC+, an der Aufhebung der freiwilligen Förderquotenkürzungen festzuhalten, letzte Woche für Abwärtsdruck sorgten, wird dieser um ein Vielfaches durch die Anzeichen einer möglichen Rezession in den USA verstärkt. Dennoch stehen auch einige potentielle Ölpreistreiber in den Startlöchern. Zum einen wird im Angesicht einer möglichen Rezession auf eine deutlich stärkere US-amerikanische Leitzinssenkung im September spekuliert und zum anderen beschuldigt der Iran Israel für die Tötung eines hochrangigen Hamas-Mitgliedes in der iranischen Hauptstadt und schwor Rache.

Der Euro startet mit deutlichen Gewinnen in die neue Woche und wird derzeit mit 1,095 Dollar gehandelt. Währenddessen folgen die Ölpreise einem starken Abwärtstrend. Die Nordseerohölsorte Brent hält sich noch knapp auf der psychologisch wichtigen 75 Dollar pro Fass Marke, während die US-amerikanische Rohölsorte WTI auf 71 Dollar pro Fass fiel. ICE Gasoil wird derzeit mit 697 Dollar pro Tonne unter der psychologisch wichtigen 700 Dollar pro Fass Marke gehandelt.

In den USA stieg die Anzahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im Juli 2024 weit weniger als erwartet und weckt die Angst vor einer Rezession in der größten Volkswirtschaft der Welt am Ölmarkt. Zusätzlich wurde die Anzahl der Neueinstellung im Juni deutlich nach unten korrigiert. Chinas strauchelnde Wirtschaft und rückläufige Ölnachfrage belastet den Ölmarkt weiterhin, ebenso wie die OPEC+, welche an ihrem vorhaben festhält, die freiwilligen Förderquotenkürzungen in Höhe von 2,2 Mio. B/T ab September 2024 graduell aufzuheben.

Allerdings gibt es auch potentielle kurzfristige preistreibende Faktoren am Ölmarkt. Es wird davon ausgegangen, dass die US-amerikanische Zentralbank (Fed) im September eine erste Zinssenkung vornehmen wird. Ursprünglich ging der Ölmarkt von einer Senkung von 0,25 Prozent aus. Im Angesicht der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung erwartet die Mehrheit der Marktbeobachter inzwischen allerdings eine Leitzinsreduktion von 0,5 Prozent. Niedrigere Zinsen kurbeln potentiell die Ölnachfrage an.

Ein weiterer potentieller Preistreiber ist der Nahe Osten. Letzte Woche kam es zu der Tötung eines hochrangigen Hamasmitgliedes durch einen Raketenangriff in der iranischen Hauptstadt Teheran. Der Iran beschuldigt Israel für den Angriff und schwor Vergeltung. Diese Drohung wird durch Israel und die USA sehr ernst genommen. Der Iran ist ein signifikanter Rohölproduzent und kontrolliert die sogenannte Straße-von-Hormus-Meerenge, über die zwischen 15 und 20 Prozent des globalen Rohölhandels verschifft wird.

Während die Heizölpreise in Österreich die Börsenbewegungen mit einem Rückgang von vorerst nur 0,1 Cent pro Liter zu ignorieren scheinen, fielen diese in der Schweiz um durchschnittlich 2,35 Rappen und in Deutschland um 1,6 Cent. Dennoch gibt es auch dort vereinzelt regionale Aufwärtsbewegungen. -fr-

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